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CTH 458.21.4

Citatio: F. Fuscagni (ed.), hethiter.net/: CTH 458.21.4 (INTR 2012-12-03)

Fragment eines Reinigungsrituals (CTH 458.21.4)

Textzeugnisse

A

HT 44

BM 108567

Literatur

Bawanypeck 2005, 71, 266, 272-273.

Editionsgeschichte und Inhaltsübersicht

Das Fragment wurde von L. W. King 1920 in Autographie publiziert. Nach Bawanypeck 2005, 266-267 bildet HT 44 zusammen mit seinem indirekten Anschluss IBoT 4.329 (CTH 434.2.2)1 sowie den Texten KUB 36.83 (CTH 434.2.1.A) und KBo 34.49 (CTH 434.2.1.B) ein Ritual für die Gulš-Gottheiten. Nach der Bearbeitung von Bawanypeck wurden noch andere Duplikate zu KUB 36.83 und KBo 34.49 gefunden2. Was HT 44 betrifft, wurde auf die Parallelität seiner Vs. mit den anderen Texten von CTH 458.21 schon hingewiesen3. Dagegen zeigt die Rs. keine Ähnlichkeit mit der Textgruppe von CTH 458.21, sondern mit der Textgruppe von CTH 434.2 durch die folgenden zwei Ausdrücke in HT 44 Rs. IV 7'-8', die auch in KBo 34.49 Rs.? III 15'-16' und in IBoT 4.329, 9'-10' belegt sind:

7' [nu kiš-an me-]ma-i ka-a-ša zi-in[-ni-it … ]

8' [MUNUS.MEŠŠU].GIḪI.A MUNUS.MEŠENSI [ … ]

Die Pluralform MUNUS.MEŠENSI ist nur in diesen vier Texten belegt, was ihre Zugehörigkeit zur selben Komposition wahrscheinlich macht. Es ist ebenso wahrscheinlich, dass in der Lücke in HT 44 Rs. IV 7'-8' sowie in den entsprechenden Abschnitten von KBo 34.49 und IBoT 4.329 die Pluralformen LÚ.MEŠSANGA und LÚMEŠMUŠEN.DÙ zu ergänzen sind. Dann hätten wir die selbe Abfolge, die in KUB 36.83 Vs. I 9 (CTH 434.2.A) belegt ist.

Darüber hinaus zeigt die Textgruppe CTH 434.2 einige Merkmale von Reinigungsritualen. Dazu gehört die Abfolge von negativen Begriffen in KUB 36.83 Vs. I 16ff., 29ff. (CTH 434.2.1.A), die die Abfolgen in CTH 458.21 ähnelt. Ferner erinnert KUB 36.83 Vs. I 24-28 an KBo 34.70 Rs. III 1'ff. (CTH 458.21.1.A2): in beiden Abschnitten tritt das Verb turiya- „anschirren“ (KUB 36.83 Vs. I 25; KBo 34.70 Rs. III 3', 6') zusammen mit einem Rind (KUB 36.83 Vs. I 27; KBo 34.70 Rs. III 1') auf4. Leider ist der Kontext von KBo 34.70 zu fragmentarisch, um einen genaueren Vergleich anzustellen. Andererseits fehlen die Sätze, die alle Texte von CTH 458.21 gemeinsam haben und die in der Tabelle in der Einleitung zu CTH 458.21.1 aufgelistet worden sind.

Unter Berücksichtigung dieser Überlegungen könnte es zwei Möglichkeiten geben:

HT 44 (+?) IBoT 4.329 könnte eine Sammeltafel sein, die in Vs. I einen Paralleltext zu CTH 458.21 und in Rs. IV einen Paralleltext zu CTH 434.2 enthält.

HT 44 (+?) IBoT 4.329 ist zusammen mit den anderen unter CTH 458.21 eingruppierten Texten ein Teil des gleichen Rituals wie CTH 434.2. Evtl. könnte die Gruppe CTH 458.21 der ersten oder dritten Tafel angehören.

© Universität Mainz – Institut für Ägyptologie und Altorientalistik ␣␣

1

Der hier zum ersten Mal vorgeschlagene Join schließt an HT 44 Rs. IV an.

2

Vgl. Miller 2008a, 233-235 bes. mit Anm. 44.

3

Vgl. Einleitung zu CTH 458.21.1.

4

In KBo 34.70 Rs. III 4' ist auch ein Pferd erwähnt. Das schließt nicht aus, dass es auch in den Lücken von KUB 36.83 Vs. I 24'-28' belegt ist.


Editio ultima: 2012-12-03






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